Wer sich einmal selbst auf die Suche nach einem passenden WordPress-Theme für die eigene Website gemacht hat, wird früher oder später auf große Namen stoßen. WordPress-Themes wie Enfold von Kriesi, Avada von ThemeFusion und Divi von Elegant Themes haben sich für viele WordPress-Fans als Standard etabliert. Auch einige Webdesign-Agenturen setzen oft einen der Bestseller, um nahezu sämtliche Webseiten für Kunden damit zu erschaffen. Jene Themes haben natürlich Vorteile, bringen jedoch auch einige Nachteile mit sich.

Riesengroßer Funktionsumfang

Wer sich die Verkaufsseiten der Dauerbrenner anschaut, erkennt oft schnell, warum sich diese Templates so oft verkaufen. Die Entwickler scheuen nicht davor zurück, beim potentiellen Kunden durch unendlich wirkende Listen an Features für große Augen zu sorgen. Tatsächlich kommen Premium-WordPress-Themes wie Enfold und Avada mit unzähligen nützlichen und weniger nützlichen Funktionen daher.

Nahezu jede mögliche Website-Art lässt sich so mit jenen Templates umsetzen. Vorgefertigte Seiten-Templates, unendliche Einstellungsmöglichkeiten zur Gestaltung und auch integrierte Page-Builder gehören zur Selbstverständlichkeit. Über Page-Builder kann der Käufer per Drag&Drop seine eigene Website nahezu ohne jegliche Programmierkenntnisse wortwörtlich zusammenklicken. Kein Wunder, dass viele Kunden von den vielen Funktionen und Einfachkeit der Erstellung seiner Website überzeugt ist und für teils deutlich unter 100 Euro zuschlagen.

Nützlicher Kunden-Support

In Sachen Support zeigen sich bei den Theme-Bestsellern schnell die Unterschiede zu ihren kostenlosen Pendants. Die Theme-Entwickler haben mittlerweile eigene Support-Foren, in denen Mitarbeiter bei Fragen und Problemen zum erworbenen Theme gerne weiterhelfen. Anders lässt sich schließlich mit Hilfegesuchen bei mehreren zehn Tausend Käufern nicht umgehen. Trotz der großen Flut an Anfragen werden nahezu sämtliche Anfragen hilfreich beantwortet. Gerade für Anfänger erscheint ein solches WordPress-Theme also mehr als attraktiv.

Weiterentwicklung und Bugs

Jener Support durch den Theme-Entwickler macht sich auch in Sachen Weiterentwicklung und Fehlerbehebung bemerkbar. Während man bei kostenlosen WordPress-Themes keine oder nur wenige Updates, die sowohl Bugs beheben als auch neue Funktionen hinzufügen, erwarten kann, ist dies bei Divi und Co anders. Hier gehört es zur Selbstverständlichkeit, dass aufkommende Fehler, Inkompatibilitäten mit WordPress-Versionen oder gefundene Sicherheitslücken in Windeseile beseitigt werden. Je größer der Theme-Entwickler und höher die Nutzerzahl eines Themes ist, desto mehr Support wird man in der Realität erfahren.

Avada und Enfold dominierten die Charts.

Erfahrungen mit den Theme-Bestsellern

In den über sieben Jahren, in denen ich mit WordPress arbeite, machte ich natürlich auch von den bekannten Bestsellern unter den WordPress-Themes Gebrauch. Für verschiedene eigene Projekte oder Experimente arbeitete ich mit ihnen und lernte sämtliche Funktionen und Besonderheiten kennen. Auch im Agentur-Bereich kann ich auf umfangreiche Erfahrungen mit einem jener Templates zurückblicken.

Durch die Vielzahl der Funktionen ließ sich nahezu jedes Projekt einfach und zudem auch optisch ansprechend umsetzen. Auch wenn Anfänger eine der Zielgruppen von Enfold, Avada, Divi und anderen Themes mit Pagebuildern wie Elementor sind, rate ich hier jedoch von der Verwendung eher ab. Der Umfang dieser Templates ist gerade für WordPress-Neulinge schnell verwirrend. In den unzähligen Menüs und dem funktionsstarken Page-Builder wird man sich hier schnell überfordert fühlen. Hier hilft auch der überwiegend sehr gute Support durch die Entwickler eher weniger weiter. Für den perfekten WordPress-Einstieg sollten zuerst die Grundbausteine von WordPress anhand einfacherer Themes kennengelernt werden. Hat man die grundsätzliche Funktionsweise und Bedienung verinnerlicht, kann man den Schritt zu einem hochwertigen Premium-Theme wagen. In diesem Fall halte ich vor allem die verbreitetsten Templates für ideal.